Beste Freundin nach 43 Jahren wiedergefunden © Ute Oswald

Dieser Inhalt ist gesperrt!

Jetzt abonnieren um meine Geschichten zu entsperren

Loading...

Ute Oswald konnte es immer noch nicht fassen! Alles hatte sie versucht, um ihre verschollene Freundin wiederzufinden, doch weder per Post, Telefonbuch, Internet, bei Ämtern noch bei Angehörigen war ihre Mühe von Erfolg gekrönt. Nun war sie ihrem Ziel offensichtlich greifbar nahe!
Die allerletzte Chance hatte sie sich aus einer kleinen Anzeige im Hamburger Abendblatt, Rubrik „Verschiedenes“ erhofft. Darin stand: „Möchten Sie jemandem eine Freude bereiten oder suchen Sie jemanden? Melden Sie sich – wir helfen!“ Das war total simpel: Computer an, ein kurzes Email, ‚Senden‘ drücken und erledigt. Fast zwei Monate war das her und nun ein Anruf von einer TV-Gesellschaft, die sie zu einer Aufzeichnung der ZDF-Sendung „Liebesgrüße mit Marianne und Michael“ nach München einlud. Man versprach, die Freundin zu suchen, machte ihr aber wenig Hoffnung. Dafür sollte sie vor der Kamera an Annegret appellieren, sich zu melden. „Du wirst sehen, sie ist da!“ war ihre Mutter ganz sicher. Ute wollte sich da lieber nicht festlegen und freute sich ganz einfach auf das Erlebnis, bei einer großen Fernsehshow mitmachen zu dürfen und alles auf Kosten des Senders.

Flug, Nobel-Hotel und Shuttle-Dienst waren geregelt und abends ging es in die Bavaria-Studios. Der Empfang war grandios. „Alle grüßten mich, jeder kannte mich; das war schon irgendwie seltsam“, meinte sie. Doch Kostümprobe, Maske, Tonverkabelung und redaktionelle Hinweise ließen ihr keine Zeit zum Nachdenken. Irgendwann wurde sie dann auf die Bühne gerufen und da rutschte ihr doch fast das Herz in die Hose: Vor ihr saßen mehr als tausend Zuschauer, die sie interessiert beobachteten! Doch da kamen auch schon Marianne und Michael zu ihr und begrüßten sie herzlich. Marianne sprach über Freundschaft, wie wichtig sie sei und dass Ute schon so lange ihre Freundin Annegret suchen würde. Michael versprach zu helfen und fragte nach der Beziehung zwischen beiden.
Und so erzählte Ute, die damals noch Pohl hieß, von früher: „Kennengelernt haben wir uns 1952 auf der Volksschule in der ersten Klasse in Brunsbüttel, damals Brunsbüttelkoog. Annegret, geborene Lindstädt, war groß, ich eher klein. Sie war ruhig, ich eher lebhaft. Gegensätze ziehen sich eben an. Wir haben alles zusammen gemacht, waren große Leseratten. Zeitweise wurden wir aus Platzmangel im Feuerwehrgerätehaus unterrichtet. Da konnte man ´ne Menge anstellen, weil die Lehrer ja immer von Schule zu Schule unterwegs waren. Der Ort besteht aus der Nord- und Südseite und so mußten wir jeden Tag mit der Fähre zur Schule oder zum Akkordeon-Unterricht über den Nord-Ostsee-Kanal fahren. Aus familiären Gründen zog ich 1958 zuerst nach Husum und später nach Schweden. Annegret siedelte wenig später nach Meldorf über, wo ihr Vater Rektor auf einer Schule wurde. Wir hatten immer noch Kontakt, doch wurde er zusehens spärlicher. Im Jahre 1961 besuchte ich Annegret noch mal in Meldorf und ahnte nicht, dass das unser letztes Treffen sein sollte. In Schweden war ich mit Schule und Ausbildung beschäftigt, kehrte 1962 nach Brunsbüttelkoog zurück und lernte Holger Oswald, einen Hamburger Polizisten, kennen. 1965 heirateten wir und zogen nach Friedrichsgabe/Norderstedt. Ich wurde Mutter und war voll mit der Kindererziehung beschäftigt. Zwischendurch kam eine Heiratsanzeige von Annegret aus Mülheim an der Ruhr. Sie hatte einen Norbert Höpken geheiratet. Ich stieg wieder in das Berufsleben ein und legte eine beachtliche Karriere hin. Da war nicht viel Zeit, an Annegret zu denken! Doch die Kinder wurden größer und die Erinnerungen intensiver. Ich schrieb an sie, doch die Briefe kamen zurück. Je größer der zeitliche Abstand war, um so stärker wurde der Wunsch, Annegret wiederzusehen. Was habe ich alles versucht!“
Da ergriff Michael das Wort: „Leider, leider haben wir sie nicht gefunden, doch vielleicht haben wir ja doch noch irgendwann Erfolg. Sprechen Sie jetzt ein paar Worte in die Kamera.“ „Auf einmal war ich sehr traurig, denn nun wußte ich, dass es mit dem Wiedersehen in München nicht klappen würde“ meinte Ute Oswald und richtete ihren Appell an Annegret. „Anschließend sang Helmut Lotti ein wunderschönes russisches Lied für mich und ich beschloss, ab sofort die Sendung zu genießen.“

Nach Helmut Lottis Auftritt sollte sie von der Bühne geholt werden, doch Marianne und Michael setzten sich noch mal zu ihr. „Also, Sie haben gesagt, Sie haben sich 43 Jahre nicht gesehen. Das stimmt nicht!“ Er zeigte auf einen Monitor, wo sie sich selbst beim Maskenbildner sah. „Haben Sie denn nichts gemerkt?“ grinste Michael. Doch ehe sie begriff, dass die Dame in der Maske, die ihr so nett Obst reichte, ihre Freundin Annegret mit aufgesetzter Perücke war, kam diese schon um die Ecke. Die beiden fielen sich in die Arme, die Freude war riesengroß. Auf die Frage, wo sie denn die ganze Zeit gesteckt hätte, antwortete Annegret, dass sie mehrmals umgezogen sei und erst seit ein paar Jahren wieder in Mülheim lebe. Außerdem stünde sie nicht im Telefonbuch. In einem benachbarten Festzelt beschnupperten sich die beiden und stellten fest, dass sie sich auch nach 43 Jahren gar nicht so sehr verändert haben. „Utes Gestik ist immer noch die gleiche, doch als ich ihre grauen Haare sah, habe ich gedacht, was sie wohl alles durchgemacht hat!“ schmunzelte Annegret. Ute schaute ihr aufmerksam ins Gesicht und erkannte die vertrauten Züge wieder. Viel war passiert und vieles war zu erzählen. Noch bis in die späte Nacht feierten die Freundinnen mit Annegrets 30jähriger Tochter und den Mitwirkenden ein fröhliches Wiedersehen.
Inzwischen war Annegret mit Mann und Tochter zu Besuch in Norderstedt. Gemeinsam feierten beide Familien Silvester in Dänemark und schauten sich schon vorab die Sendung per Video an. Sie werden sich ganz bestimmt nicht noch mal aus den Augen verlieren!

Für die Fernsehzuschauer: „Liebesgrüße mit Marianne und Michael“ wird am 17. Februar 2005, um 20:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Falls Sie eine ähnliche Geschichte haben; Sie wollen sich bei einem lieben Menschen bedanken, haben einen Freund aus den Augen verloren, haben Herzenswünsche, Liebesgrüße oder Lust auf einen Heiratsantrag der besonderen Art, dann melden Sie sich bei Schwartzkopff TV, Tel.: 030/81492-210 oder redaktion@schwartzkopff-tv.net.

Copyright: OSWALDPRESS

Für die Fernsehzuschauer: „Liebesgrüße mit Marianne und Michael“ wird am 17. Februar 2005, um 20:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Falls Sie eine ähnliche Geschichte haben; Sie wollen sich bei einem lieben Menschen bedanken, haben einen Freund aus den Augen verloren, haben Herzenswünsche, Liebesgrüße oder Lust auf einen Heiratsantrag der besonderen Art, dann melden Sie sich bei Schwartzkopff TV, Tel.: 030/81492-210 oder redaktion@schwartzkopff-tv.net.

Återseende efter 49 år
Mittsommer
Menü