Der Pflaumenkuchen © Ute Oswald

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Die Gäste nehmen Platz am Tisch,
der Pflaumenkuchen, noch ganz frisch,
steht breit behäbig drauf.
Nun wird der Kaffee eingeschenkt,
die Kaffeesahne rumgeschwenkt,
Frau Lehmann schneidet auf.

Genüsslich schaufelt man hinein
die Pflaumen mit und ohne Stein.
Es schmatzt und schlürft und lacht.
Doch angelockt vom süßen Duft
naht Wespenmama durch die Luft,
die Jungen folgen nach.

„So liebe Kinder seid schön lieb,
macht’s so, wie ich, folgt Eurem Trieb!
Ihr wißt schon, wie ich’s mein‘!“
Und eilig tut die Kinderschar
das, was verlangt von der Mama
und schwebt durchs Fenster rein.

Das Unheil naht, es surrt und summt.
Sogleich der Redeschwall verstummt,
man rührt sich nicht vom Platz.
Es krabbelt auf des Tellers Rand,
es krabbelt auf Frau Lehmanns Hand,
es flüchtet flink die Katz.

Die Fliegenpatsche in der Hand
kommt Käthe Strom schnell angerannt,
schlägt munter darauf los.
Die Pflaume springt, es spritzt der Saft,
doch eh sie sieht, was sie geschafft
hat sie’s auf ihrem Schoß.

Frau Käthe nah dem Herzinfarkt,
Frau Lehmann dennoch willensstark,
als Rettung in der Not,
ergreift ’ne Dose „Summ-ex-fein“,
sprüht alle Viecher damit ein,
sobald sind alle tot.

Doch Schluss ist’s mit dem Kaffeeklatsch,
der Pflaumenkuchen nur noch Matsch,
bestäubt mit viel Chemie.
Ja, liebe Leute, so kann’s gehn,
wenn eure Fenster offen stehn!!

Die Dänen kommen
Norderstedt-Song
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